Vorbildlicher Generationswechsel und Haustex-Star Gewinner 2022
Ein Generationenwechsel muss gut vorbereitet sein. Das haben Berni Zauner und seine Tochter Anna-Lisa Bogner die letzten Jahre getan. Zum 1. Januar 2022 hat die Tochter nun die beiden Fachgeschäfte der Familie in Berchtesgaden und Bad Reichenhall übernommen. Der Generationenwechsel wurde schließlich vom Haustex Magazin, einer renommierten Fachzeitschrift der Branche, ausgezeichnet!
Dass sie das Geschäft ihrer Eltern übernehmen möchte, war Anna-Lisa Bogner schon früh klar. Ein Familienunternehmen in fünfter Generation zu übernehmen, ist ein bedeutsamer Schritt. Er will nicht nur gut überlegt, sondern ebenso gut vorbereitet sein – praktisch, aber auch emotional. „Ich bin sehr dankbar dafür, ein alteingesessenes Geschäft übernehmen zu können“, sagt Anna-Lisa Bogner, die diesen Schritt mit 31 Jahren geht. Als eines von drei Geschwistern wusste sie schon früh, dass sie die Familientradition von Betten Zauner fortsetzen möchte. Betten Zauner kann Stand heute auf eine 125-jährige Firmengeschichte zurückblicken und freut sich auf viele weitere Jahre.
Auch Vater Berni Zauner musste nicht wirklich überredet werden, Verantwortung abzugeben. So wurde die Verantwortung die letzten Jahre bereits Schritt für Schritt übertragen. Schon seit 2015 führt Anna-Lisa Bogner die Filiale in Bad Reichenhall und kümmert sich um viele weitere Bereiche des Unternehmens. „Es ist nicht selbstverständlich, dass es so läuft wie bei uns, dass man die Verantwortung übertragen bekommt und man sich auch über den Zeitpunkt und Abläufe der Übergabe einig ist. Das weiß ich zu schätzen!“
Anna-Lisa Bogner hat eine Ausbildung an der LDT Nagold zur Textilbetriebswirtin abgeschlossen. Einblicke in den Fachhandel bekam sie nicht nur früh im eigenen Geschäft, sondern auch durch Anstellungen in anderen Bettenfachgeschäften in Deutschland. Diese Praxis-Erfahrungen festigen auch den Entschluss zur Übernahme des Familienbetriebes.
„Ein Erfahrungsaustausch mit anderen Betrieben, auch aus unterschiedlichen Branchen, ist sehr wichtig!“ Egal ob durch die Anstellungen in anderen Betrieben, oder Fortbildungen, wie zum Beispiel das 2-jährige Qualifizierungsprogramm „Unternehmensführung im Handel“ der RID-Stiftung. Der Austausch mit anderen Händlern ermöglicht es einem selbst, vorhandene Strukturen zu hinterfragen. „Dieser Kontakt, egal ob innerhalb des Bettenverbands, oder auch im ortsansässigen Gewerbeverein sind sehr bedeutsam für ein gutes Miteinander!“, so Bogner, „gerade in der heutigen Zeit sind Zusammenhalt und ein attraktives Handels-Angebot am eigenen Standort doch wichtiger denn je. Denn das bringt schließlich Leben in den Ort!“
Im kommenden Herbst steht die Renovierung des Stammhauses in Berchtesgaden auf dem Plan. „Da hinken wir etwas hinterher“, sagt Berni Zauner – die Vergrößerung der Filiale in Bad Reichenhall kam dazwischen, so dass das Stammhaus noch etwas warten musste.
In beiden Häusern steht die entsprechende Liege- und Beratungskompetenz für die Kunden des Fachgeschäfts im Vordergrund. Das ist die Hauptkompetenz des Unternehmens. „Wir möchten unsere Kunden Lebensqualität schenken, dass sie ausgeschlafen in den Tag starten! Guter Schlaf ist so wichtig, deshalb nehmen wir uns für jeden unserer Kunden individuell entsprechend Zeit!“, so die Tochter, die hinter der vorhandenen Kernkompetenz des Unternehmens steht. Service und eine individuelle Schlaflösung werden bei Betten Zauner Groß geschrieben! So steht in der Beratung auch nicht der Preis im Vordergrund, sondern die Bedürfnisse der Kunden. Und diese unterscheiden sich von Mensch zu Mensch..
Das harmonische Zusammenspiel zwischen Vater, Mutter und Tochter spielte eine wesentliche Rolle beim Generationswechsel. Für dieses Vertrauen und den damit verbundenen Rückhalt ist die Tochter ihren Eltern sehr dankbar und findet, dass allein das Loslassen des 61-Jährigen schon den Haustex-Star wert sei. „Die größte Stärke meines Vaters ist, dass er immer ein offenes Ohr hat und immer schnell Problemlösungen findet. Da würde ich mir gerne etwas von ihm abschauen.“
Mit dem Jahreswechsel und der Übergabe werden die Eltern von Anna-Lisa Bogner Schritt für Schritt kürzertreten, aber nicht völlig aus dem Betrieb ausscheiden. „Was ich gerne abgebe ist, die Dinge zu leiten“, sagt der bisherige Chef Berni Zauner. Dieser möchte sich künftig dem Ausbau des Objektgeschäftes widmen, in dem das Unternehmen traditionell stark ist. Seit Jahrzehnten zählen unter anderem Hotels und Pensionen im Berchtesgadener Land zur Kundschaft. Außerdem ist das Fachgeschäft Generallieferant für die Berghütten des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Zauner will sich mehr Zeit für diesen Bereich nehmen und auch häufiger persönlich in den jeweiligen Häusern präsent sein, als es bisher möglich war.
So werden die Tage dann allmählich reduziert, was auch den Eltern entgegenkommt, die nicht auf einen Schlag ihr Leben neu sortieren müssen und trotzdem ihre gewonnenen Freiheiten genießen können. „Als ich das Geschäft übernommen habe, waren die Dinge wesentlich komplizierter“, erinnert sich der Senior. „Das wollten wir besser machen.“ Wie es aussieht, ist das hervorragend gelungen. Und die sechste Generation krabbelt auch bereits durchs Geschäft.